Freitag, 28. September 2012

Der Nähr- und Mineralstoffbedarf des menschlichen Körpers

Wohin man auch im gesundheitlichen Sinne blickt, überall wird man mit Begriffen wie Nährstoffe, Mineralien und Vitaminen konfrontiert. Da bleibt es natürlich nicht aus, dass man die Bedeutsamkeit dieser kleinen aber doch scheinbar so wichtigen Bausteine hinterfragt.

Nährstoffe sind solche Substanzen, die vom Körper dazu verwendet werden, Zellen zu bilden und bei deren Zellteilung aktiv mitwirken. Sie sind also der Grundstein aller Zellen und somit lebensnotwendig. Neben der Bausubstanz für Körperzellen sind Nährstoffe allerdings auch für die Körperfunktionen zuständig. Die Enzymproduktion wie auch die Hormonausschüttung seien dabei als bedeutende Beispiele genannt. Und nicht zuletzt sind Nährstoffe auch wichtige Energielieferanten für den menschlichen Körper.

Der Mensch nimmt die Nährstoffe in der Regel über die Nahrung auf und verwertet diese innerhalb des so genannten Stoffwechsels, dem Steuerungselement des Körpers, welches Substanzen absorbiert, verwertet, ihrer Aufgabe zuführt und nicht brauchbare Stoffe oder Bestandteile als Stoffwechselendprodukte wieder abgibt.

Für den Menschen wichtige Nährstoffe


Insgesamt werden sechs verschiedene Arten von Nährstoffen unterschieden, die in ihrer Zufuhr für den Menschen von großer Bedeutung sind. Dabei wird man immer wieder auf die Unterscheidung in

  • essentielle Nährstoffe und
  • nicht essentielle Nährstoffe

stoßen.

Nicht essentielle Nährstoffe sind solche, die für den Körper zwar wichtig sind, auf deren externe Zufuhr er jedoch nicht angewiesen ist. Sie können problemlos durch die Verstoffwechselung anderer Substanzen hergestellt werden.

Anders hingegen die essentiellen Nährstoffe. Zu ihrer Produktion ist der Körper nicht eigenständig in der Lage. Folglich ist er darauf angewiesen, genau diese essentiellen Nährstoffe über die Nahrung zu sich zu nehmen.

Die wichtigen Nährstoffe sind:

1.    Fette

So kritisch Fett auch beäugt wird, so wichtig ist es dennoch für den Körper. Denn Fette dienen dem Menschen als Energielieferanten und Energiespeicher. Aber auch viele Vitamine können vom Körper erst dann aufgenommen werden, wenn ausreichend Fett vorhanden ist, da sie eben ausschließlich fettlöslich sind. Folglich muss der Körper in angemessenem Maß mit Fetten versorgt werden. Die gesättigten Fettsäuren, wie man sie in

  • vielen Ölen,
  • Schmalz oder
  • Butter findet,

sind dabei eher minderwertiger Struktur und dürfen auch nicht zu den essentiellen Nährstoffen gezählt werden, da der Körper sie durchaus auch selbst herstellen kann.

Anders jedoch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie sind essentiell im Sinne der Nährstoffbedeutung und müssen zwingend von außen zugeführt werden. Bekannte Beispiele dieser essentiellen mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind

  • Omega 3 Fettsäuren und
  • Omega 6 Fettsäuren.

2.    Proteine

Auch im Kontext der Proteine, wie Eiweiße auch bezeichnet werden, gibt es eine Unterscheidung in essentiell und nicht essentiell. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie als Proteine einerseits dem Körperaufbau vor allem bezüglich der Muskeln dienen, andererseits aber auch bei der Enzymbildung mitwirken. Auch die Bedeutung der Eiweiße als Energielieferant ist inzwischen unumstritten.

Proteine sind aus verschiedenen Aminosäuren zusammengesetzt, von denen viele vom Körper selbst durch Verstoffwechselung hergestellt werden können, andere wiederum, die essentiellen Aminosäuren eben, zwingend einer externen Zufuhr bedürfen.

Wichtige Proteinlieferanten sind

  • Fleisch,
  • Fisch,
  • Kartoffeln,
  • Eier,
  • Milch und
  • Milchprodukte.

3.    Vitamine

Das Beispiel schlechthin für essentielle Nährstoffe sind die Vitamine. Sie kann der Körper nicht synthetisieren, weshalb eine externe Bedarfsdeckung obligatorisch ist. Eine Funktionserörterung der Vitamine ist nur schwer möglich, da sie steuernd an einer Vielzahl von Körperfunktionen, wenn nicht sogar an allen, beteiligt sind. Vor allem die Aufgaben im Zellbildungs- und –teilungsbereich sowie im Kontext der Immunabwehr seien primär genannt.

Bei den Vitaminen wird unterschieden in 

Fettlösliche Vitamine:          Vitamine A, D, E und K sowie
Wasserlösliche Vitamine:     Vitamine C, B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9 und B12

4.    Kohlenhydrate

Ganz und gar nicht essentiell, dabei allerdings nicht weniger bedeutsam, sind die Kohlenhydrate. Sie liefern auf die Schnelle Energie und können kurzfristig in Muskeln und Leber zwischengespeichert werden. Per Kohlenhydrate zugeführte aber nicht verbrauchte Energie wird in Fett umgewandelt.

Die bekannten Kohlenhydratträger sind

  • Getreide- und Getreideprodukte wie Nudeln oder Reis,
  • Zucker, egal ob als Saccharose, Frucht-, Trauben- oder Milchzucker sowie
  • Kartoffeln oder Bohnen.

5.    Mineralstoffe und Spurenelemente

Auch wenn alle bisher genannten Substanzen eindeutig zu den Nährstoffen zählen, so geht die primäre Assoziation dieser Begrifflichkeit mit den Mineralstoffen einher. Wie die Vitamine sind auch die Mineralstoffe für eine Vielzahl von Körperfunktionen zuständig. Beispiele bilden die Knochensubstanz oder die Beschaffenheit sowie Leitfähigkeit der Nervenbahnen.

Je nach Menge der Mineralstoffe im Körper, werden diese in Mengenelemente und Spurenelemente unterschieden.

Die bekanntesten Mengenelemente und Spurenelemente sind:


Mengenelemente
Spurenelemente
Magnesium
Eisen
Calcium
Kupfer
Kalium
Zink
Natrium
Iod
Phosphor
Fluor


6.    Wasser

H2O – 2 Mal Wasserstoff und einmal Sauerstoff – das ist die Formel, hinter der nichts anderes steht als Wasser. Aber was so simpel klingt, ist für den menschlichen Körper so bedeutsam wie kaum etwas anderes. Denn während man durchaus mehrere Wochen ohne Nahrung und somit auch ohne die Zufuhr von Nährstoffen auskommen kann, ist die Überlebenschance ohne Wasser noch nicht einmal auf eine Woche datiert. Kinder schaffen sogar nur maximal drei Tage ohne die Zufuhr von Flüssigkeit. Kein Wunder also, dass Wasser einen hohen Stellenwert im Nährstoffkontext einnimmt. Schließlich bestehen insgesamt 70 % des menschlichen Körpers aus Wasser, eine Menge, die kontinuierlich aufrecht erhalten werden muss, damit der Körper seine Funktionen weiterhin erfüllen kann.

Ballaststoffe: Keine Nährstoffe und dennoch wichtig


In die Liste der Nährstoffe reihen sich zwingend auch die Ballaststoffe ein, obwohl es sich bei ihnen eigentlich gar nicht um Nährstoffe handelt. Ballaststoffe sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die dem Körper eben aufgrund ihrer Unverdaulichkeit keinerlei Nährstoffe liefern können. Sie werden als Rohfasern bezeichnet und finden sich überwiegend in Gemüse, vor allem in Kohl, vor. In Maßen aufgenommen regen Ballaststoffe die Darmbewegung an und leisten somit einen Beitrag zur Darmgesundheit, welche sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirkt.


Fotos: © B. Lutz

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