Dienstag, 2. Oktober 2012

Kennzeichen und Häufigkeit bei genetisch bedingtem Haarausfall

Der genetisch bedingte Haarausfall, oft auch als erblich bedingter Haarausfall bezeichnet, ist die häufigste Form des Haarausfalls. Etwa 95 Prozent der Männer mit Haarausfall wird bescheinigt, dass dieser sich auf genetische Dispositionen zurückführen lässt. Doch wie äußert sich dies und wo liegen die Gründe für genetisch bedingten Haarausfall?

Abgrenzung wird schwierig


Bei genetisch bedingtem Haarausfall spielt Testosteron und das daraus gewonnene Dihydrotestosteron (DHT) eine wesentliche Rolle. Nun kommt sicher so manchem von Ihnen in den Sinn, dass es sich dann nicht um einen genetisch bedingten Haarausfall, sondern um den Haarausfall aufgrund der Geschlechtshormonstörung handeln könnte. Das ist aber eben nicht so.

Es ist bis dato nicht bewiesen, dass erblich bedingter Haarausfall aufgrund einer Überproduktion von DHT entsteht. Vielmehr heißt es, dass die Haarwurzeln wesentlich empfindlicher auf dieses Steroidhormon reagieren, als es üblicherweise der Fall ist. DHT entsteht dabei mit Hilfe des Enzyms 5-alpha-Reduktase und wird aus dem Testosteron gebildet.

Der erblich bedingte oder auch androgenetische Haarausfall wird durch zwei Faktoren begünstigt:

  1. Überempfindlichkeit der Haarwurzeln auf DHT und
  2. erhöhte Produktionsmenge von 5-alpha-Reduktase in den Haarwurzeln.


Beides spielt zusammen, durch die erhöhte Produktion des Enzyms 5-alpha-Reduktase wird mehr DHT produziert. Da die Haarwurzel bei Betroffenen aber ohnehin schon sehr empfindlich auf DHT reagiert, wird der Haarausfall weiter begünstigt. Obwohl es sich bei der androgenetischen Alopezie um eine Erbkrankheit handelt, wird sie nicht automatisch vererbt. Es lässt sich also nicht anhand der Haarpracht der Verwandten herausfinden, ob bei Ihnen ein genetisch bedingter Haarausfall vorliegt oder nicht.

Wie wirkt sich die Überempfindlichkeit auf DHT aus?


Die Überempfindlichkeit der Haarwurzeln auf DHT wirkt sich dabei wie folgt aus:

  • Wachstumsphase des Haars (Anagenphase) verkürzt sich
  • Haar fällt früher aus
  • Haar wird mit jedem Ausfallen dünner
  • Schließlich bleibt nur ein kaum sichtbares Flaumhaar übrig

In der Regel wird der erblich bedingte Haarausfall zunächst anhand der höher werdenden Stirn oder der Geheimratsecken ersichtlich. Im Hinterkopfbereich scheinen die Haarfollikel dagegen generell unempfindlicher gegen DHT zu sein, denn hier bildet sich meist keine Glatze. Genaue Forschungen und stichhaltige Erkenntnisse fehlen jedoch noch.

Bei Frauen kann die androgenetische Alopezie ebenfalls auftreten, wenn auch weitaus seltener. Dafür verantwortlich sein kann etwa die Behandlung von hormonabhängigen Tumoren, wie dem Brustkrebs. Dafür werden oft Aromatasehemmer eingesetzt. Liegt die genetische Disposition vor, tritt genetisch bedingter Haarausfall also mitunter auch bei Frauen auf.

Neueste Erkenntnisse aus 2012 zeigen, dass nicht nur DHT für den erblich bedingten Haarausfall verantwortlich zeichnet. Das Hormon Prostaglandin D2 wurde entdeckt und als eigentlicher Hemmstoff für das Haarwachstum verantwortlich gemacht.

1 Kommentar:

  1. Haarausfall und Genetik ist schon eine interessante Sache... mein Bruder ist komplett obenrum kahl (!), wohingegen ich noch relativ dichtes Haar habe, was auch nicht im Begriff ist auszufallen... von den männlichen Geheimratsecken mal abgesehen ;)

    Schöne Grüße

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