Dienstag, 16. April 2013

Die topische Immuntherapie gegen kreisrunden Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall ist für Betroffene ein echtes Problem. Eine der Behandlungsformen ist dabei die topische Immuntherapie. Vereinfacht gesagt, bedeutet dies nichts anderes, als dass ein Kontaktallergen auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Dieses Kontaktallergen (meist DCP) sorgt für eine Ekzembildung, eine Rötung oder eine allergische Reaktion. Ziel ist es, das Immunsystem dazu zu bringen, weniger das Haar anzugreifen, sondern sich auf die Reaktion auf der Kopfhaut zu konzentrieren. Dadurch soll das Haar wieder die Chance haben, zu wachsen.

Mittlerweile ist das Verfahren, das ursprünglich vor mehr als 30 Jahren an der Universitätshautklinik in Marburg eingeführt wurde, wissenschaftlich anerkannt, wenngleich die Durchführung dieser Therapie nur in wenigen Zentren, meist an Universitäten, gewährleistet ist. Heute gilt die topische Immuntherapie als wirksamste Behandlungsform der Alopecia areata.


Die Aussichten auf Heilung


Wer sich über die Aussichten auf Heilung durch die topische Immuntherapie informieren will, findet sehr unterschiedliche Werte. So werden von einigen Experten Heilungschancen bei 30 bis 40, von anderen 40 bis 50 und von wieder anderen von 50 bis 80 Prozent angegeben. Einheitliche Meinungen zu den Heilungschancen gibt es nicht.

Indikation und Kontraindikation


Bei Kindern wird die topische Immuntherapie ebenfalls durchgeführt, wobei sich auch hier die Geister scheiden. An einigen Stellen heißt es, dass Kinder nicht mit dieser Therapieform behandelt werden sollten, bei anderen Stellen gilt, dass Kinder ab dem 10. Lebensjahr mit dieser Therapie behandelt werden könnten.

Ebenfalls bestehen gewisse Bedenken, wenn Frauen während der Behandlung schwanger werden. Allerdings ist das Risiko einer Schädigung des ungeborenen Kindes sehr gering. Zudem geben Experten auf dem Gebiet an, dass auch bei einer Schwangerschaft während der Behandlung keine hinreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse bestehen, die zum Abbruch der Schwangerschaft raten ließen.

Pauschal wird die topische Immuntherapie bei Alopecia areata jedoch nur bei schweren Fällen angewendet. Zudem raten Experten dazu, zunächst auf eine Spontanheilung zu warten. Erst wenn der Haarausfall bereits seit mehr als sechs Monaten anhält, wird die topische Immuntherapie in Betracht gezogen.

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