Mittwoch, 10. April 2013

Ciclosporin – ein Immunsuppressivum

Eines der Immunsuppressiva ist Ciclosporin. Es gilt als entzündungshemmend und kann bei verschiedenen Erkrankungen angewendet werden. Dazu zählen unter anderem

  • Psoriasis-Arthritis,
  • Arthritis mit rheumatoidem Hintergrund,
  • Neurodermitis,
  • Augenentzündungen mit Gefahr der Erblindung,
  • Nephrotisches Syndrom
  • Autoimmunerkrankungen,
  • Transplantationen.

Die Einnahme kann oral, etwa in Tablettenform, oder mittels Spritzen erfolgen.

Wie wirkt Ciclosporin?


Ciclosporin A ist im Grunde genommen ein Wirkstoff aus der Natur. Er kommt in Pilzen vor. Für die medizinische Anwendung wird Ciclosporin jedoch synthetisch hergestellt. Die Wirkungsweise sieht wie folgt aus:

  1. Wirkstoff lagert sich an Rezeptoren der T-Zellen an.
  2. Wirkstoff sorgt dafür, dass Interleukin 2 nicht mehr hergestellt wird.

Das Interleukin 2 ist ein Botenstoff. Mit ihm können die T-Zellen, die zu den wichtigsten Zellen im Immunsystem zählen, das Immunsystem aktivieren. Steht der Botenstoff nicht mehr zur Verfügung, kann das Signal nicht mehr an das Immunsystem weiter gegeben werden.

Wann darf man Ciclosporin nicht anwenden?


Es gibt verschiedene Kontraindikationen, bei denen die Anwendung von Ciclosporin nicht sinnvoll ist. Diese untergliedern sich in

  • Patienten mit Nierenschäden,
  • Patienten mit Infektionserkrankungen,
  • Patienten, die eine Fototherapie durchführen,
  • Schwangere und Stillende.

Patienten, die unter Nierenschäden leiden oder bei denen eine erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut nachgewiesen wurde, sollten nicht mit Ciclosporin behandelt werden. Denn der Wirkstoff kann die Niere schädigen. Zudem kann er dafür sorgen, dass sich vermehrt Harnsäure im Körper ansammelt, was wiederum zur Gicht führen kann. Aufgrund dieser Wirkungen sollten bei der Behandlung mit Ciclosporin regelmäßig Untersuchungen der Niere und Blutuntersuchungen durchgeführt werden. Sofern sich hier Veränderungen ergeben, sollte das Medikament geringer dosiert oder ganz abgesetzt werden.

Patienten, die unter einer akuten oder auch chronischen Infektion leiden, sind für die Behandlung ebenfalls ungeeignet. Das ohnehin schon geschwächte Immunsystem würde durch die Behandlung nur noch weiter geschwächt. Ebenfalls darf Ciclosporin bei Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden, wenn es als Therapie gegen Psoriasis genutzt werden soll. Bei anderen Indikationen ist von einer Anwendung bei Kindern im ersten Lebensjahr abzusehen.

Viele Patienten, die unter Psoriasis leiden, führen eine Fototherapie durch. Allerdings darf während dieser Therapie das Ciclosporin nicht angewendet werden. Dadurch würde eine immense Steigerung des Risikos für Hautkrebs erfolgen.

Schwangere sollten Ciclosporin ebenfalls nur nach eingehender Beratung mit dem Arzt einnehmen. Zwar gibt es keine Hinweise darauf, dass der Wirkstoff das Kind schädigen könnte, jedoch kann es zu Komplikationen in der Schwangerschaft oder gar zu einer vorzeitigen Geburt kommen. Stillende Mütter sollten auf die Einnahme ebenfalls verzichten, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.

Nebenwirkungen von Ciclosporin


Bei den Immunsuppressiva kann es, wie bei jedem anderen Medikament, zu Nebenwirkungen kommen. Davor sind auch Anwender von Ciclosporin nicht geschützt. Anfänglich treten häufig Magen-Darm-Probleme, Übelkeit und Erbrechen auf. Allerdings verschwinden diese Beschwerden nach einer gewissen Gewöhnungszeit häufig. Ebenfalls sind erhöhte Anfälligkeiten Infekten gegenüber keine Seltenheit, was aber auf die gewünschte Wirkungsweise des Ciclosporins zurückzuführen ist. Weitere Nebenwirkungen können sein:

  • Vermehrte Körperbehaarung bei Frauen
  • Wasseransammlungen im Körpergewebe
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Bauchkrämpfe
  • Durchfall und Erbrechen
  • Sodbrennen
  • Wadenkrämpfe
  • Muskelschmerzen
  • Bluthochdruck
  • Funktionsstörungen der Nieren
  • Zahnfleischwucherungen (meist gutartig)
  • Erhöhung von Blutfettwerten und Blutkaliumspiegel

Diese Liste ist keinesfalls abschließend und wirkt auf den ersten Blick erschreckend. Allerdings müssen diese Nebenwirkungen nicht auftreten. Deshalb sollten Patienten gemeinsam mit dem behandelnden Arzt Risiko und Nebenwirkung der Behandlung genau abwägen.

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