Je nachdem, welche Schilddrüsenfunktionsstörung diagnostiziert werden muss, gibt es verschiedene Mittel und Wege. Der Kropf, auch als Struma bekannt, ist eine der häufigsten Schilddrüsenerkrankungen und lässt sich mit Hilfe von Ultraschallbildern feststellen. Wenn die Diagnose rechtzeitig gestellt wird, kann die spätere Operation vermieden werden.
Die Über- und Unterfunktion der Schilddrüse lassen sich durch Ultraschalluntersuchungen, durch labormedizinische Untersuchungen, Feinnadelpunktion, Radio-Jod-Test, sowie die Szintigraphie diagnostizieren. Wie diese Untersuchungen ablaufen, soll im Folgenden kurz dargestellt werden.
Die labormedizinische Untersuchung
Häufigste Diagnoseform bei Schilddrüsenfunktionsstörungen ist die labormedizinische Untersuchung. Dafür entnimmt der Arzt eine Blutprobe, die im Fachlabor mittels verschiedener Tests untersucht wird:
- TSH-Test
- TBG-Test
- T3/T4-Test
Der TSH-Test
Der TSH-Test ist die Grundlage jeder Diagnostik einer Schilddrüsenfunktionsstörung. Er wird bei Schilddrüsenunterfunktion angewendet und soll vor allem ermitteln, wie hoch die Werte des Thyreotropin-Hormons im Körper sind. Dieses Hormon wird im Vorderlappen der Hirnanhangdrüse gebildet. Zeichnet sich ein erhöhter TSH-Wert ab, so kann von einer Schilddrüsenunterfunktion ausgegangen werden, wenn zusätzlich die Hormone T3 und T4 im Blut geringer als üblich vorkommen. Bei normalen TSH-Werten kann mit diesem Test eine Schilddrüsenüberfunktion ausgeschlossen werden. Selbst bei Neugeborenen kann der TSH-Test angewendet werden, um angeborene Funktionsstörungen der Schilddrüse zu diagnostizieren.
Zu beachten ist jedoch, dass die Testergebnisse verfälscht werden können. Gründe dafür liegen in der Einnahme von Schmerzmitteln, die Acetylsalizylsäure oder Kortison enthalten.
Der TBG-Test
Der TBG-Test will ermitteln, wie die Hormone an die Eiweiße im Körper gebunden werden. Mit diesem Test werden neben Schilddrüsenfunktionsstörungen auch Lebererkrankungen oder Veränderungen des Östrogenspiegels festgestellt.
Der T3/T4-Test
Der T3/T4-Test misst die beiden wichtigen von der Schilddrüse gebildeten Hormone im Blut. Es wird verglichen, wie hoch deren Produktion und Ausschüttung sind. Die Testergebnisse lassen sich durch Medikamenteneinnahme, wie der Antibabypille oder Beruhigungsmitteln, verfälschen. Eine vorliegende Schwangerschaft kann ebenfalls falsche Testergebnisse liefern.
Die Ultraschalluntersuchung
Zweite, wichtige Diagnostik-Methode bei Schilddrüsenfunktionsstörungen ist die Ultraschalluntersuchung, auch als Sonografie bekannt. Die Ultraschalluntersuchung wird als erste Diagnostik-Methode eingesetzt. Da es keine Strahlenbelastung gibt, gilt sie als ungefährlich. Allerdings kann der Schallkopf lediglich ein Bild von der Lage, der Form und der Größe der Schilddrüse zeichnen. Eine Funktionsstörung kann im eigentlichen Sinne nicht auf den Ultraschallbildern erkannt werden.
Die Szintigrafie
Um die Schilddrüse mittels Szintigrafie zu untersuchen, wird Jod-131, Jod-123 oder Tc-99 eingesetzt. Alle Stoffe sind radioaktiv, Tc steht dabei für Technetium. In den Organen sollen sich Jod oder Tc anreichern, aber nicht gespeichert werden. Der behandelnde Arzt wird jetzt die radioaktive Aktivität messen und daraus Bilder generieren, die am PC ausgewertet werden. Neben der Lage und Größe der Schilddrüse lassen sich so auch Knoten oder die Funktionsfähigkeit selbiger ermitteln.
Weitere diagnostische Möglichkeiten
Darüber hinaus kann ein Radio-Jod-Test durchgeführt werden, der jedoch nur noch selten zum Einsatz kommt. Mit diesem wird die richtige Strahlendosis für eine Radio-Jod-Therapie ermittelt. Da der Test aber eine große Strahlenbelastung mit sich bringt, ist er nicht mehr zu den Standarduntersuchungen zu zählen.
Schließlich gibt es die Feinnadelpunktion, bei der Zellen aus der Schilddrüse mit Hilfe einer dünnen Hohlnadel entnommen werden. Mittels Ultraschall wird die Hohlnadel platziert und anschließend wird Unterdruck erzeugt. Dieser sorgt für das Heraussaugen von Zellen, die später im Speziallabor untersucht werden.
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