Donnerstag, 7. November 2013

Alfatradiol – im Kampf gegen den erblich bedingten Haarausfall

Bei der Hormonbehandlung ist Alfatradiol, das auch als 17-alpha-Estradiol bezeichnet wird, einer der am häufigsten eingesetzten Wirkstoffe. Behandelt wird damit in erster Linie die androgenetische Alopezie, also der erblich bedingte Haarausfall. Der Wirkstoff darf dabei nur äußerlich angewendet werden, eine Einnahme erfolgt nicht. Alfatradiol ist ein künstlich hergestelltes Östrogen, das allerdings in der Zusammensetzung leicht verändert wurde. Durch diese geringfügige Veränderung soll das Geschlechtshormon eben nicht in den körpereigenen Hormonspiegel eingreifen, weshalb Alfatradiol bei Männern und Frauen gleichermaßen eingesetzt wird.

Wie wirkt Alfatradiol?


Alfatradiol soll gleich auf zwei verschiedene Arten wirken:

  1. Das Hormon soll die Zellen, die für die Haarbildung verantwortlich sind, anregen, so dass das Haarwachstum vermehrt wird.
  2. Der Wirkstoff soll zudem die Testosteron-5-alpha-Reduktase hemmen. Dieses Enzym wandelt das körpereigene Testosteron in seine aktive Form um.

Gerade der zweite Punkt ist besonders wichtig. Denn die aktive Form von Testosteron (Dihydrotestosteron = DHT) sorgt dafür, dass die Haarwurzeln gehemmt werden. Dadurch sitzen die Haare lockerer und fallen aus.

Angewendet wird Alfatradiol auf der Kopfhaut. Dort wird es einmassiert, am besten abends, so dass es in Ruhe über Nacht einwirken kann. Wichtig bei der Anwendung ist, dass der Wirkstoff weder mit den Augen, noch mit den Schleimhäuten in Kontakt kommt.

Übrigens wird der Wirkstoff nicht nur zur Behandlung erblich bedingten Haarausfalls eingesetzt, sondern ebenfalls können leichte Formen des seborrhoischen Ekzems damit therapiert werden. Dieses ist gekennzeichnet durch kreisförmige Hautveränderungen, die eine gelblich-rote Verfärbung aufweisen und fettige Schuppen. Üblicherweise sind die betroffenen Stellen scharf begrenzt.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen von Alfatradiol


Medikamente mit Alfatradiol gelten gemeinhin als gut verträglich. Allerdings können auch hier vereinzelt Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen:

  • Lokale Hautreaktionen, wie Rötungen, Brennen oder Juckreiz, welche aufgrund des enthaltenen Alkohols entstehen und
  • eine fettigere Kopfhaut, da die Lipiddrüsen angeregt werden.

Zudem sollte Alfatradiol nicht bei Patienten angewendet werden, welche eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff aufweisen. Während Schwangerschaft und Stillzeit ist die Behandlung mit Alfatradiol ebenfalls nur bedingt zu empfehlen. Hier sollte eine engmaschige ärztliche Überwachung erfolgen und Risiko und Nutzen genau abgewägt werden. Bisher sind nämlich in diesem Zusammenhang noch keine ausreichenden Untersuchungen durchgeführt worden.

Auch Kinder und Jugendliche, die noch keine 18 Jahre alt sind, sollten Alfatradiol nicht ohne ärztliche Rücksprache anwenden, da für diese Altersgruppe ebenfalls noch keine ausreichenden Studien und Untersuchungen vorliegen.

Alfatradiol zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall ist übrigens in den beiden bekannten Medikamenten Ell-Cranell alpha und Pantostin enthalten. Beide kommen als Haarwasser daher und werden auf die trockene Kopfhaut einmassiert.

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