Dienstag, 4. März 2014

Antiandrogene – was versteht man darunter?

Gegen den erblich bedingten Haarausfall werden auch Antiandrogene eingesetzt. Sie sind ebenfalls unter Namen, wie Androgenblocker, Androgenhemmer oder Androgenrezeptorantagonisten bekannt. Die Antiandrogene haben das Ziel, die Wirkung von männlichen Geschlechtshormonen im Körper zu hemmen. Da diese oftmals für den erblich bedingten Haarausfall ausschlaggebend sind, können Antiandrogene auch bei diesem Krankheitsbild entsprechend eingesetzt werden. Der Gruppe der Antiandrogene werden vier grundlegende Wirkstoffe zugeordnet:

  1. Dutasterid
  2. Abirateron
  3. Cyproteron
  4. Bicalutamid

Anwendungsgebiete zwischen Mann und Frau unterscheiden sich deutlich


Die Antiandrogene werden natürlich nicht nur zur Behandlung von Haarausfall eingesetzt, sondern kommen ebenso bei der Therapie anderer Erkrankungen zum Einsatz. Hier muss zwischen Mann und Frau unterschieden werden:

Wann Antiandrogene beim Mann eingesetzt werden


Beim Mann werden Antiandrogene zur Therapie von Prostatakrebs eingesetzt. Vorwiegend kommen dabei Flutamid und Bicalutamid zum Einsatz. Seltener wird Abirateron verwendet, da dieses nur bei fortgeschrittenem Krankheitsbild genutzt wird. Erst im Endstadium kommt das Cyproteron in Frage. Bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata kann Finasterid eingesetzt werden. Dieses Mittel gilt als sehr wirksam, wenn die Prostatavergrößerung sich auf die vermehrte Bildung von 5-alpha-Dihydrotestosteron zurückführen lässt.

Ebenfalls kommt Finasterid bei der androgenetischen Alopezie beim Mann zum Einsatz. 17-alpha-Estradiol oder Alfatradiol werden äußerlich angewendet, Finasterid dagegen innerlich. Zusätzlich können die Antiandrogene beim Mann eingesetzt werden, wenn der männliche Sexualtrieb krankhafte Züge annimmt. Bei Kindern kommen die Antiandrogene vor allem dann zur Anwendung, wenn die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale allzu früh (vor dem achten Lebensjahr) einsetzt. Das Mittel der Wahl ist in diesem Fall Cyproteron.

Wann Antiandrogene bei der Frau eingesetzt werden


Auch bei Frauen kommen die Antiandrogene in verschiedenen Fällen zum Einsatz. So werden sie bei Anzeichen der Vermännlichung verschrieben, etwa bei einem verstärkten Haarwuchs im Gesicht oder am Körper. Ebenso können sie gegen den hormonbedingten Haarausfall zur Anwendung kommen. Dabei ist Cyproteron wieder das Mittel der Wahl, welches innerlich angewendet wird. Äußerlich findet auch bei Frauen das 17-alpha-Estradiol seine Verwendung.

Bei schweren Formen der Akne, die noch dazu entzündlich sind und zur Narbenbildung neigen, können Antiandrogene von Frauen ebenso eingenommen werden. Werden sie eingenommen, kann die verstärkte Talgproduktion reduziert werden. Auch Hornschüppchen werden nicht mehr so häufig gebildet, was wiederum den Vorteil mit sich bringt, dass die Talgdrüsen nicht so schnell verstopfen. Bei geschlechtsreifen Frauen müssen die Antiandrogene jedoch in aller Regel in Kombination mit anderen Sexualhormonen, wie etwa Östrogenen, verabreicht werden. Dadurch kann die Wirkung wesentlich schneller einsetzen. Zudem wird eine Schwangerschaft verhindert. Diese ist bei Einnahme von Antiandrogenen nicht zu empfehlen, da ein hohes Risiko für Missbildungen des Kindes entstehen würde.

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