Dienstag, 30. Oktober 2012

Welche Behandlungsmöglichkeiten bei erblich bedingtem Haarausfall?

Bei erblich bedingtem Haarausfall hat sich vor allen Dingen die medikamentöse Behandlung durchgesetzt. Und hier sind zwei Wirkstoffe besonders häufig in den Produkten zur Bekämpfung der androgenetischen Alopezie zu erwähnen:

  1. Finasterid und
  2. Minoxidil

Finasterid wird dabei in Tablettenform eingenommen, Minoxidil in flüssiger Form auf die Kopfhaut aufgesprüht.

Finasterid als Behandlungsmöglichkeit


Wer sich für Finasterid entscheidet, um dem erblich bedingten Haarausfall den Kampf anzusagen, muss sich darüber im Klaren sein, dass dieses Mittel ausschließlich für Männer vorgesehen und zugelassen ist. Mit diesem Stoff soll die 5-alpha-Reduktase gehemmt werden, die für die Bildung von DHT aus Testosteron verantwortlich ist. Damit soll weniger DHT entstehen, so dass sich die Haarfollikel erholen können und neues, kräftigeres Haar heranwachsen kann. Damit Finasterid seine Wirkungsweise entfalten kann, muss aber zumindest noch eine intakte Haarwurzel vorhanden sein. Außerdem braucht es ein gewisses Maß an Geduld, bis erste Erfolge sichtbar sind. Mindestens sechs bis zwölf Monate muss Finasterid angewendet werden, bevor dichteres und volleres Haar zu erwarten ist.




Die Verträglichkeit ist dabei als gut einzustufen. Denn Finasterid wird nicht nur bei genetisch bedingtem Haarausfall eingesetzt, sondern in höherer Dosierung sogar bei Prostata-Beschwerden. Es gibt allerdings auch Nebenwirkungen, die auf etwa zehn Prozent der Betroffenen zutreffen: Dazu zählen ein verringerter Sexualtrieb, sowie Erektionsstörungen. Allerdings treten diese meist nur zu Beginn der Behandlung auf und verschwinden im weiteren Verlauf von alleine.

Wichtig für Betroffene: Finasterid kann das Haarwachstum zwar fördern, aber nur solange es auch eingenommen wird. Werden die Medikamente abgesetzt, kann sich erneut DHT bilden und die androgenetische Alopezie kann wiederum auftreten.  Wichtig ist außerdem, dass nur Männer mit Finasterid behandelt werden dürfen, für Frauen ist dieses Mittel nicht geeignet. Schwangere Frauen sollten überhaupt keinen Kontakt mit dem Wirkstoff bekommen, da dies zu einer Verweiblichung von männlichen Föten und anderen Schädigungen führen könnte.

Minoxidil als Behandlungsmöglichkeit


Auch mit Minoxidil kann der genetisch bedingte Haarausfall behandelt werden. Dieser Stoff wurde ursprünglich in Mitteln gegen Bluthochdruck eingesetzt. Allerdings stellte sich bei deren Anwendung heraus, dass das Haarwachstum am gesamten Körper deutlich zunahm. Deshalb wurde der Stoff in flüssige Lösungen gegeben und weiter entwickelt und zur Behandlung der androgenetischen Alopezie eingesetzt.




Minoxidil kann bei Frauen und Männern gleichermaßen zum Einsatz kommen. Bei Männern wird eine Behandlung für Betroffene zwischen 18 und 49 Jahren empfohlen. Allerdings darf die androgenetische Alopezie noch nicht zu weit fortgeschritten sein, denn es lassen sich lediglich Flächen mit einem Durchmesser zwischen drei und zehn Zentimetern wieder mit dichterem Haar besiedeln.

Laut Herstellerangaben gelten für Minoxidil folgende Zahlen:


Wirkung
Häufigkeit


Aufhalten des Haarausfalls
80 %
Haarneuwuchs
30 %
Befriedigendes Ergebnis
< 10 %

Dunkelhaarige Menschen, die noch nicht das 50. Lebensjahr vollendet haben und bei denen der Haarausfall erstmals vor weniger als zehn Jahren auftrat, sollen mit Minoxidil die besten Ergebnisse erzielen.

Die ersten Erfolge bei der Behandlung der androgenetischen Alopezie lassen sich idealerweise schon nach drei bis vier Monaten feststellen. Das beste Ergebnis wird nach einer etwa einjährigen Behandlung erreicht. Allerdings ist auch Minoxidil nicht mit einer Langzeitwirkung ausgestattet. Wird das Medikament abgesetzt, so stellt sich der Haarausfall nach etwa drei bis vier Monaten wieder erneut ein.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten des genetisch bedingten Haarausfalls


Darüber hinaus finden sich weitere Behandlungsmöglichkeiten, mit denen der androgenetischen Alopezie der Kampf angesagt werden kann. Dazu zählen etwa:

  • Kosmezeutika – Kosmetische Produkte mit biologischer Wirkung (Shampoos),
  • Transplantation – bei stark vorangeschrittenem Haarausfall, bei dem andere Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr greifen,
  • Auftragen von weiblichen Sexualhormonen,
  • Einnahme der Anti-Baby-Pille mit antiandrogener Wirkung für Frauen.

1 Kommentar:

  1. Guten Tag, mit der "richtigen" Reiztherapie kann "Mann" bei erblich bedingem Haarausfall das mir bekannte beste Ergebnis erzielen. Die Haarwurzeln müssen wieder mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden, damit der Haarwuchs wieder einsetzen kann. Was sich über Jahre und Jahrzehnte zurückgebildet hat kann sich nicht vollständig in Wochen oder Monaten zurückentwickeln. Es dauert schon einige Monate. Deshalb so früh wie möglich mit der Therapie beginnen. Nur zur Info: Die Therapie gibt es nicht bei "Aldi & Co"!! sv-sonnenschein@gmx.de

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