Freitag, 23. Mai 2014

Weist eine Haartransplantation auch Risiken auf?

Die Haartransplantation gehört in Deutschland zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen. Daher können die meisten Ärzte auf eine große Erfahrung in diesem Bereich zurückblicken, so dass die OPs oft  problemlos verlaufen. Dennoch birgt jeder Eingriff auch ein Risiko in sich und die größten Risiken einer Haartransplantation wollen wir im Folgenden kurz vorstellen.

Der falsche Arzt


Das größte Risiko bei der Haartransplantation liegt in der Person des behandelnden Arztes. Ist dieser unerfahren in diesem Bereich oder hat er sich nicht ausreichend dafür qualifiziert, kann es zu Problemen kommen.

Bei der Haartransplantation muss der Arzt drei grundlegende Entscheidungen treffen:

  1. Von welcher Stelle sollen die Haare entnommen werden?
  2. Mit welcher Methode soll die Haartransplantation erfolgen?
  3. An welcher Stelle sollen die Haare wieder eingesetzt werden?

Grundlegende Eigenschaft, die ein Fachmann für die Haartransplantation mitbringen muss, ist also ein künstlerisches Auge. Die neue Haarlinie wird vom Arzt bestimmt und sie sollte natürlich optimal zum Charakter und Typ des Patienten passen. Dabei ist zu beachten, dass die Anzahl der Grafts, die am Hinterkopf entnommen werden können, begrenzt ist. Unzählige weitere Eingriffe, um ein zunächst nicht gelungenes Ergebnis auszugleichen, sind daher nicht möglich. Patienten sollten sich deshalb im Vorfeld gründlich über den Arzt informieren und im persönlichen Gespräch prüfen, ob auch die Chemie stimmt.

Infektionen könnten auftreten


Ein weiteres Risiko der Haartransplantation ist das Infektionsrisiko. Bei der Methode Follicular Unit Extraction, kurz FUE, kommt es nur sehr selten zu Infektionen, obwohl die Kopfhaut als sehr gut durchblutet gilt. In sehr seltenen Ausnahmefällen können aber eitrig-pustulöse Entzündungen rund um einzelne Haarbündel entstehen. Diese treten etwa nach drei bis vier Monaten auf, lassen sich aber sehr gut mit Antibiotikasalben behandeln.

Bei der Mini/Micrograft-Technik, die auch als FUT-Methode bekannt ist, treten Infektionen ebenfalls extrem selten auf. Sollte dies dennoch der Fall sein, können diese entlang der Streifenentnahmestelle entstehen. Auch hier reicht eine Antibiotikagabe über einige Tage in der Regel aus.

Sind Blutungen an den behandelten Stellen zu befürchten?


Nachblutungen und Hämatome sind weitere Risiken, die bei einer Haartransplantation auftreten können. Doch sowohl die Blutung, als auch die blauen Flecken treten nur in sehr seltenen Fällen auf. In noch selteneren Extremfällen kann eine operative Nachbehandlung erforderlich sein.

Lediglich Personen, die unter Gerinnungsstörungen leiden, also so genannte Bluter, sollten vor dem Eingriff den behandelnden Arzt über diese Unregelmäßigkeit informieren. Ob eine Haartransplantation dann durchgeführt werden kann, muss der behandelnde Haarchirurg in Absprache mit dem Hausarzt entscheiden. Erscheint das Risiko zu groß, wird von der Behandlung abgeraten.

Bilden sich Narben nach der Haartransplantation?


Eine weitere wichtige Frage, die sich vielen Patienten stellt, ist die nach der Narbenbildung. Hier sind drei grundlegende Fälle zu unterscheiden:

  1. FUE-Methode: Narben treten nicht auf. Es könnten jedoch kleinste Unregelmäßigkeiten entstehen, die auf einer sehr untypischen Pigmentstörung basieren. Diese sind allerdings kaum sichtbar.
  2. FUT-Methode: Bei der Streifenentnahme der Haarwurzeln entsteht eine Narbe. Diese ist allerdings vom Kopfhaar bedeckt und somit nicht sichtbar.
  3. FUT-Methode: Die entstandene Narbe kann sich im Laufe der Zeit verbreitern. Dies ist allerdings nur bei einer sehr elastischen, kräftigen Kopfhaut der Fall und bei sehr jungen Patienten, die das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Hier entscheidet die Veranlagung, ob diese Narbenverbreiterung überhaupt auftritt.

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