Donnerstag, 16. August 2012

Welche Art der Fehlernährung führt zu Haarausfall?

Haarausfall kann aufgrund einer Mangel- bzw. Fehlernährung entstehen. Echte Mangelzustände sind in unseren Industrienationen jedoch sehr selten. Eine pauschale Aussage, welche Nahrungsmittel den Haarausfall im Kontext der Fehlernährung begünstigen, gibt es nicht. Lediglich der Mangel an bestimmten Nährstoffen kann zu einer Fehlernährung und dem daraus resultierenden Haarausfall führen.

Dies ist den Haarfollikeln geschuldet. Sie gehören zu den teilungsaktivsten Zellen unseres Körpers und benötigen dafür einen enorm hohen Stoffwechselumsatz. Konkret bedeutet dies, dass fehlende Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette dazu führen, dass die Haarfollikel sich nicht mehr richtig ausbilden können, da diese Stoffe bei fehlender Zufuhr von außen nicht aus körpereigenen Depots beschafft werden können.

Allgemeiner Nährstoffmangel führt zu Haarausfall


Unter anderem kann der allgemeine Nährstoffmangel zu Haarausfall führen. Dieser kann etwa dann auftreten, wenn Wurmerkrankungen vorliegen oder eine Darm-OP bzw. eine chronische Darmerkrankung, wie Morbus Crohn, zu Störungen bei der Aufnahme der Nährstoffe führen. Zunächst werden die Kopfhaare durch diese Fehlernährung nur ausgedünnt, im weiteren Verlauf können sie ganz ausfallen. Bei einem noch weiter andauernden Verlauf der Fehlernährung kann es zudem zum Ausfall der gesamten Körperbehaarung kommen.


Ebenfalls kann die Fehlernährung, die den Haarausfall begünstigt, bei übermäßigem Alkoholkonsum auftreten. Einseitige Ernährung, sowie übertriebene Diäten führen langfristig ebenfalls zur Fehlernährung, die den Haarausfall verursachen kann. Dieser kann sogar noch Monate nach Beendigung der Diät anhalten. Darüber hinaus sind Essstörungen ein häufiger Grund für die Fehlernährung und damit für den Haarausfall. Infolge einer Magersucht kommt es zu einem massiven Mangel an Nährstoffen, der mit einem starken Haarverlust einhergehen kann.


Wie Vitaminmangel zu Haarausfall führt

Auch ein Mangel an Vitaminen kann zu Haarausfall führen. Insbesondere die Vitamine des B-Komplexes, sowie Biotin sind nötig, um Haare und Nägel aufzubauen. Der Mangel kann dann entstehen, wenn sehr viele rohe Eier verzehrt werden. Selbst eine künstliche Ernährung, die mit der Gabe von Antibiotika einhergeht, kann zu Biotin-Mangel und damit zu Störungen im Haarwachstum bis hin zum Haarausfall führen. Abhilfe wird hier geschaffen, indem zusätzlich Biotin zugeführt wird, etwa durch Nüsse, Milchpulver, Leber, Hülsenfrüchte, Weizenkeime oder Hefe. Unter Umständen kann sogar eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden, bei der Biotin-haltige Medikamente verabreicht werden.

Bei einer Fehlernährung mit Vitamin-B-Mangel ist die Therapie schwieriger, da sich dieser Mangel sehr viel komplexer zeigt. Hier sollte der Speiseplan vorwiegend um Getreidevollkornprodukte, Weizenkeime, Fleisch, Milch, Leber und Hülsenfrüchte erweitert werden. Vitaminpräparate, die eingenommen werden, stellen jedoch eher die Ausnahme dar.

Auch ein Mangel an Vitamin C kann im Rahmen der Fehlernährung auftreten. Dieser hat schwere Folgen, wie Skorbut, einer Erkrankung, die oft mit Zahnfleischbluten einhergeht. Außerdem kann es zu einem Eisenmangel kommen, der wiederum zu Verhornungen an den Follikelöffnungen führen kann. Dadurch wird es zu Strukturschäden am Haarschaft, aber genauso zu Haarausfall kommen. Auch hier sollte die Kost umgestellt werden, in erster Linie sind Obst und Rettich, sowohl Kohlrabi und Kohl zu empfehlen, um dem Vitamin-C-Mangel zu begegnen. Wer längerfristig hochdosierte Vitamin-C-Präparate eingenommen hat, sollte diese keinesfalls abrupt absetzen, da die Gefahr eines plötzlichen Mangels mit Skorbut als Folgeerscheinung besteht.

Selbst der Mangel an Vitamin A kann Haarausfall zur Folge haben. In erster Linie treten hierbei Sehstörungen und ausgetrocknete Haut, sowie Wachstumsstörungen im Haar auf. Genauso schädlich wie der Mangel an Vitamin A kann ebenso dessen Überdosierung sein. Haarausfall kann durch eine Vitamin-A-Vergiftung also ebenfalls entstehen. Aus diesem Grund sollte Vitamin A nur über die Nahrung aufgenommen werden, etwa durch fetten Käse, Spinat, Leber, Butter oder Broccoli. Rohkost dagegen versorgt den Körper nicht ausreichend mit Vitamin A. Da es sich hierbei um ein fettlösliches Vitamin handelt, sollten zu den Vitamin-A-haltigen Nahrungsmitteln stets ausreichend Fette verzehrt werden.

Wie Mineralstoffmängel zu Haarausfall führen können


Auch Mineralstoffe, die in der Nahrung nicht in ausreichender Form enthalten sind, können zum Haarausfall führen. Begründet ist dies dadurch, dass Nähr-, Mineralstoffe und Vitamine eng miteinander verbunden sind und nur zusammen ihre positiven Wirkungen aufweisen können. So sind am Wachstum des Haars unter anderem Vitamin C, Kupfer und Eisen beteiligt, die sich optimal ergänzen. Kommt es nun zu einem Eisenmangel, kann dieser zu Haarausfall führen.

Eisenmangel:


Dabei kann der Eisenmangel viele verschiedene Ursachen haben, unter anderem:

  • erhöhter Eisenbedarf während Schwangerschaft und Wachstumsphasen,
  • chronische Durchfälle und damit verbundene verringerte Eisenaufnahme über den Magen-Darm-Trakt,
  • Blutverluste über den Magen-Darm-Trakt,
  • Eisenverluste durch Blutungen, wie etwa die Monatsblutung,
  • Störungen in der Blutgerinnung

und viele weitere. Gegen den Eisenmangel kann aber vorgegangen werden, etwa durch die vermehrte Zufuhr von Fleisch, Fisch und Kost, die reich an Vitamin C ist. Der massive Genuss von Kaffee und Tee oder Molkereierzeugnissen sollte vermieden werden, da dieser den Eisenmangel sogar noch verstärken kann. Sollte allein aufgrund der Nahrungsumstellung der Eisenmangel nicht bekämpft werden können, können unter Umständen auch Eisenpräparate verabreicht werden. Allerdings ist darauf zu achten, dass es hierbei nicht zu einer Überdosierung kommt, insbesondere bei Kleinkindern.

Kupfermangel


Ebenfalls kann der Kupfermangel sich auf das Haarwachstum auswirken. Vor allem die Bildung neuen Haars wird hierdurch beeinflusst, ebenso wie das bestehende Haar dünner und brüchiger wird. In diesem Fall sollten vermehrt Nüsse und Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Leber und Trockenhefe auf dem Speiseplan stehen. In seltenen Fällen reicht die Nahrungsumstellung alleine nicht aus, dann kann, allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht, auch eine Medikation erfolgen. Zu berücksichtigen ist ebenfalls, dass es zu Störungen in der Wirksamkeit von Kupfer kommen kann, wenn dem Körper nur wenige Eiweiße zugeführt werden oder Zink und Calcium in zu hoher Dosis vorhanden sind.

Zinkmangel


Zinkmangel tritt häufig auf, wenn sich Personen vegetarisch ernähren. Da Zink vor allem in Eiern, Käse, Fleisch und Milch enthalten ist, dürften Veganer es schwer haben, sich ausreichend mit Zink zu versorgen. Das in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltene Zink kann dabei in der Regel vom Darm schlechter verwertet werden. Durch einen Mangel an Zink im Körper treten vielfältige Probleme auf, wie Haarausfall, Hautentzündungen, aber auch schlecht heilende Wunden. Häufig wird Zink medikamentös zugeführt. Hier ist zu beachten, dass bei gleichzeitiger Einnahme von Eisenpräparaten die Zinkverwertung im Darm herabgesetzt wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Informationen dieser Art sollen nicht die Anweisungen eines Arztes oder eines anderen Angehörigen der Heilberufe ersetzen.

Die auf den Webseiten enthaltenen Informationen dürfen nicht zur Diagnose oder Therapie eines gesundheitlichen oder medizinischen Problems oder einer Krankheit verwendet werden. In solchen Fällen müssen Sie stets einen Arzt konsultieren bzw. medizinischen Rat einholen.

Da die Informationen im Laufe der Zeit veraltet sein können, ist es unbedingt erforderlich, dass stets der Rat eines Arztes eingeholt wird, um zu einer angemessenen klinischen Beurteilung Ihres spezifischen Zustandes bzw. des spezifischen Zustandes des einzelnen Patienten zu gelangen.